Projektbeschreibung

Pater Jaison ist seit 2006 katholischer Priester der Heilig Geist Gemeinde in Lemgo. Als Ordensbruder gehört er dem Orden der Karmeliter an. Aufgewachsen ist Pater Jaison in Südindien im Bundesstaat Kerala. 

Bevor er nach Lemgo kam, war er im Jahr 1999 Mitbegründer eines Waisenhauses in Dhupguri in Nordindien nördlich von Kalkutta. 25 Kinder von Arbeitern aus den Teeplantagen, den sogenannten Adivasi - das sind die Ureinwohner Indiens - bekommen in diesem Waisenhaus eine Unterkunft, ihr tägliches Essen und eine Schulausbildung. Teilweise sind es tatsächlich Vollwaisen, die dort aufgenommen werden. Aber es sind auch Kinder, die auf Grund der weiten Entfernung von ihrem Dorf zur einzigen Schule ein neues Zuhause im Waisenhaus finden. 

Mittlerweile wohnen in diesem Waisenhaus 350 Kinder. Sie werden hier versorgt und verpflegt. Tagsüber kommen weitere 350 Kinder aus den nahe gelegenen Dörfern in die Schule dazu. Somit werden täglich 700 Mittagessen an die Kinder verteilt, die hier ihre einzige Chance auf Bildung erhalten. 

Eine Projektgruppe wird 2008 in Lemgo gegründet, bestehend aus dem Gründer des Waisenhauses, Pater Jaison und der in Lemgo wohnenden Frau Beate Fasse. Frau Fasse war bereits zweimal in Indien (2009 und 2011), um sich vor Ort im Waisenhaus in Nordindien und dem in Südindien ansässigen Provinzial-Haus der Karmeliter persönlich vorzustellen und sich zu informieren. So entsteht ein reger und aktueller Austausch zwischen Indien und Deutschland/Lippe. 

2009 wird mit den hier in Lippe gesammelten Spenden eine Hühnerfarm errichtet. 

 

Pater Jaison in der Hühnerfarm

Ein Jahr später fließen die eingegangenen Spenden in eine Ausbildungsstätte für 20 junge Frauen, die die Schulausbildung im Waisenhaus absolviert haben und nun eine Ausbildung zur Schneiderin erhalten. Zwei Lehrerinnen stehen Ihnen zur Seite. Insgesamt sind 20 mechanische Tret-Nähmaschinen vor Ort von den eingegangenen Spenden angeschafft worden. Das hat den Vorteil, dass man nicht auf Strom angewiesen ist.

Pater Jaison setzt sich dafür ein, dass beispielsweise Stoffe gekauft werden können, damit die Auszubildenden genügend Material haben, um Kleidung für die 350 Kinder im Waisenhaus zu nähen. 

 

Pater Jaison bei der Übergabe der Tret-Nähmaschinen

Mit den Spenden, die im Jahr 2011 gesammelt werden, werden zwei neue Projekte für das Waisenhaus in Arunachal Pradesh, eine kleine Zweigstelle von Dhupguri, gefördert. Diese Missionsstation liegt noch in der Gründung und bedarf noch besonders  großer Unterstützung.  

Dort leben zurzeit 60 Kinder. Tagsüber werden insgesamt 360 Kinder unterrichtet. Die Kinder benötigen ein festes Dach für ihr Schulgebäude und eine Trinkwasseraufbereitungsanlage sowie eine Sanitäranlage.

Pater Jaison setzt sich dafür ein, dass diese neue Schule der Karmeliter sich wieder für Kinder stark macht, die sonst als Adivasi, der untersten Kaste angehörend, keine Chance auf Schulbildung in der indischen Gesellschaft hätten. 

 

Pater Jaison mit Kindern aus der Adivasi-Kaste

Seit einigen Tagen ist nun bekannt, dass Pater Jaison im
September 2011 nach Indien zurückkehrt.

Er wird in dem Waisenhaus von Arunachal Pradesh seine neue Aufgabe in der Mission des Karmeliter-Ordens aufnehmen. Dort wird er nun Zeitzeuge unserer aktuellen  Projekthilfe 2011 werden.

Pater Jaison kann direkt vor Ort die Baustellen der Schuldach-Renovierung und die Entstehung der Trinkwasseraufbereitungsanlage verfolgen und leiten. 

Dabei darf er sich sicher sein, dass er von dem neu gegründeten Verein zur Förderung seiner Projekte - zurzeit in Arunachal Pradesh - Unterstützung erhält.

Diese Missionsstation nahe der chinesischen Grenze steckt noch in den Kinderschuhen. Wir freuen uns, dass Pater Jaison, der bald die Arbeiten vor Ort leiten wird, uns immer auf dem aktuellen Stand der von uns begleiteten Projekte halten wird.

 

 (GW - 18.08.2011)